Angel Teil 3 - Cover Sneakpreview
von Donnerstag, 18.05.2017
Gerade stecke ich mitten in den Vorbereitungen für das Erscheinen der Printausgabe von "Angel - Dämonenkind", dem zweiten Teil meine ANGEL-Reihe.
Nebenher geschehen dann noch so wunderbare Dinge, wie das Vorantreiben der englischen Edition und das vorsichtige Fühlerausstrecken in Richtung Hörbuch.
Es ist alles so spannend und wird einfach nie langweilig! <3
Dabei ist mir dann auch einfallen, dass Teil 3 ja auch Ende des Jahres erscheinen wird und ich noch niemandem das neue Cover präsentiert habe! Asche auf mein Haupt ;) Also hier! Schaut euch den ersten kleinen Ausschnitt aus dem Cover von ANGEL - Wiedergänger an und erfreut euch an einer kleinen, exklusiven Leseprobe! Viel Vergnügen!
ABER PST! SPOILERALARM as River would say ;)
Exklusive Leseprobe aus ANGEL 3 - Wiedergänger:
„Danke, du kannst jetzt gehen.“
Die kleine, aber überaus üppige Dämonin neigte kurz den Kopf und verließ dann ihr Zimmer. Nur mühsam gewöhnte sich Melody an den Umgangston, den ihre neue Position von ihr verlangte. Succubi, die einen bedienten, einem Kleider nähten, das Essen brachten und einem auch in jeder anderen Hinsicht zu Diensten waren. Wenn man wollte.
Seit Lou sie aus dieser schrecklichen Nacht gerettet hatte, war sie nicht mehr nur irgendwer.
Sie war nun Melody, die zukünftige Herrscherin der Hölle.
Seufzend stand sie am Fenster ihres Zimmers. Es war kein Glas in dem Rahmen und so unterbrach nichts ihren Blick hinunter auf den unendlichen Garten. Ein schmerzhaft schöner, roter Garten Eden, der das gesamte Schloss umgab. Die Hölle war kein Ort voller Flammen und den Schreien gequälter Seelen. Das hatte Melody schnell feststellen müssen. Eigentlich entsprach nichts hier dem, was Menschen sich im Allgemeinen unter der Hölle vorstellten. Es war ungewöhnlich hell hier. Der strahlendweiße Palast des Fürsten verbreitete ein silbriges Licht, wie der volle Mond. Es hatte etwas Magisches, fand Melody, und war überhaupt nicht schrecklich. Es war die ganze Zeit über angenehm warm, wie ein Sommer am Mittelmeer. Eigentlich fühlte sie sich sogar ziemlich wohl hier.
Wenngleich da immer noch das Problem war, das Lou sie nicht zurück auf die Erde ließ.
Seit sie wusste, wer sie war und wer ihre Eltern waren, wollte sie sie kennenlernen. Angel, diese Frau, die sie geboren hatte. Melody glaubte Lou einfach nicht, dass Angel sie wirklich hasste und ihr Kind aus purem Egoismus weggegeben hatte.
Sie hatte ihr in die Augen sehen können, damals in dieser Lagerhalle, wo ihr altes Leben ein Ende fand. Und da war Vieles in Angels Augen gewesen, aber sicher keine Abscheu.
Aber ihr Schicksal und Lou meinten es gerade ernst mit ihr. Und wer erwartete schon, das man an seinem sechzehnten Geburtstag vom Teufel selbst in die Hölle entführt würde, um dann mitgeteilt zu bekommen, das sogar die eigene Geburt nur Teil eines großen Plans gewesen war. Ihr ganzes Leben war nur auf dieses eine Ziel hin ausgerichtet. Sie sollte Luzifer nachfolgen, wenn er sein Amt niederlegen musste.
Alles, woran sie bisher geglaubt hatte, war eine Lüge gewesen.
Ihr Name, ihre Herkunft, ihre Eltern, ihr Zuhause. Einfach alles. Ihr Name hätte nicht lauten sollen Melody Bradley sondern Melody Darlin, wie sie nunmehr seit einem halben Jahr wusste. Sie war nicht das Kind von Emilia und Robert, sondern von Angel und Ira. Sie war auch kein schlichter Null - Acht - Fünfzehn – Werwolf, sondern ein Hybrid aus Warg und unsterblichem Werwolf.
Es war nicht leicht gewesen das alles zu verdauen, als Lou ihr kurz nach ihrer Ankunft im She'Ol die Wahrheit erzählte. Aber seither brannte Melody darauf aus Angels eigenem Mund zu hören, was der Grund für dieses Versteckspiel gewesen war. Warum sie ihre Tochter in fremde Hände gegeben hatte und warum ihr eigener Vater sich einen feuchten Dreck um sie scherte.
Es waren so viele Fragen, einige zornig, einige traurig, andere voller Sehnsucht, die sie dieser Frau stellen wollte.
Doch Lou ließ sie nicht. Der ach so mächtige Höllenfürst war der Meinung, Angel sei Tod und könne ihr so ohnehin keine Fragen beantworten, aber auch das glaubte Mel ihm einfach nicht. Ihr Herz sagte ihr etwas anderes.
Sie musste herausfinden, woher sie kam. Diese Frage brannte in ihrem Inneren, wie ein Feuer. Unerbittlich und unmöglich zu ignorieren. Irgendwie musste sie es schaffen, Lou zu überzeugen, sie gehen zu lassen.